Theater  und Pädagogik! 
            Wozu Theaterpädagogik?
            Theater ist modern, Theater ist uralt… Es ist schon seit der Antike Bestandteil menschlichen Zusammenlebens, sei es als Mysterienspiel oder als kultisches Ritual, am feinen Hofe oder auf der volkstümlichen Wanderbühne, als freie Kunst- und Darstellungsfläche oder als Bestandteil staatlicher Kultur- und Bildungspolitik.
Theater hat einen festen Platz in allen Kulturen der  Welt. 
              
              Die mündliche Dichtung war Vorläufer des Theaterspiels.  So wurden Geschichten in Reime und Rhythmen gepackt und mit künstlerisch-darstellerischem  Geschick dem Publikum vorgetragen. 
              Dies diente nicht nur dazu, dem Publikum eine  bildliche Vorstellung vom Geschehenen zu ermöglichen. Es  war auch eine Technik, ein Handwerkszeug der  Dichter, Barden und Schauspieler, bereits erzählte Geschichten zu behalten und  immer wieder weitergeben zu können. 
              Der Begründer des interaktiven Playback-Theaters, Jonathan  Fox ist der Ansicht, dass die Vorlagen für Homers „Odyssee“ auf dem erzählenden,  improvisatorischen Theater aufbauen; dass die eigentliche Geschichte der berühmten  Irrfahrt des Odysseus nach Ithaka auf diese Weise entstanden ist und nicht, wie  lange angenommen, von einem Mann geschrieben wurde. 
Geschichten gibt es viele und Fantasie hat jeder  Mensch. Doch dies reicht nicht aus, wenn man Theater spielen will. Hierzu  benötigt man Gefühl und Technik gleichermaßen: 
              
              Ein Darsteller, ein Schauspieler  sucht stets nach dem Kern in der zu erzählenden Geschichte, mit dem Bewusstsein  für das Außergewöhnliche. 
Dies fordert die Fähigkeit, dass der Akteur eine  andere Rolle als sich selbst „spielen“ kann. Letztendlich geht es auch im  Alltag um nichts anderes: in jeder Situation spielen wir eine andere Rolle, denn  es ist ein anderes Spiel. 
              Gutes Wahrnehmungsvermögen gehört deshalb zum Handwerkszeug eines jeden Schauspielers. Ohne diese Fähigkeit ist er nicht in  der Lage, glaubwürdig in verschiedene Rollen zu schlüpfen. 
              
              Durch verschiedene theaterpädagogische Methoden, wie  sie zum Beispiel das Improvisationstheater verwendet („Theatersport“ von K.  Johnstone, „Playback Theater“ von Jonathan Fox/Jo Salas, „Theater Games“ von  Viola Spolin und das „Forumtheater“ von Augusto Boal), werden alle Sinne geschärft und bieten damit die Ausgangsbasis für einen künstlerischen Prozess,  der im (selbst-)bewussten Theater-Spiel mündet.









